
Vergesellschaftung Trenngitter-Methode
Vergesellschaften von Rennmäusen in einen bestehenden Clan

Vergesellschaftung von Rennmäusen - Eingewöhnen
Das Eingewöhnen von Rennmäusen in eine bestehende Gruppe oder an eine andere Einzelmaus nennt man 'Vergesellschaften'. Ein solcher Versuch hat nicht immer Erfolg! Wenn alles scheitert bleibt nichts anderes übrig, als die Tiere in getrennten Terrarien zu halten oder den Versuch mit einer anderen Maus zu wiederholen.
Das Thema Vergesellschaftung habe ich in mehrere Kapitel aufgeteilt. Auf dieser Seite beschreibe ich die Vorgehensweise bei der Trenngitter-Methode.
1 allgemeine Erklärungen zum Thema Eingewöhnen
2 die Kleinraum-Methode

3 die Trenngitter-Methode (diese Seite)

4 die Vergesellschaftung von zwei Gruppen

5 Ist eine Vergesellschaftung sinnvoll? Einzelhaltung (wenn alles schief geht)
⏶ Trenngitter-Methode
Diese Form der Vergesellschaftung geht über längere Zeit und wird bei besonders schwierigen Versuchen der Vergesellschaftung empfohlen.

Bei der Trenngitter-Methode leben die verfeindeten Tiere nebeneinander und sind durch ein Gitter voneinander getrennt. Dort können sie auch unbeaufsichtigt längere Zeit verbleiben. Die Tiere können sich nicht streiten, sehen und riechen sich aber. An ihrem Verhalten nahe am Trenngitter kann man ihre Aggressivität und ihre Streitlust einschätzen.
⏶ Anwendung der Trenngitter-Methode

Die Tiere sollen sich langsam aneinander gewöhnen. Das engmaschige Trenngitter verhindert, dass die Mäuse sich gegenseitig verletzen können, erlaubt es aber den Geruch der nebenan lebenden Maus wahrzunehmen.
Ziel ist es, den Eigengeruch der Tiere gegenseitig "bekannt zu machen". Der Geruch soll nicht mehr als "fremd" eingestuft werden. Die Rennmäuse sollen sich an den Eigengeruch der anderen Maus gewöhnen.


Das Terrarium wird durch ein Trenngitter aufgeteilt. Mehrmals täglich werden die Tiere (separat) in das Revier der anderen Maus gesetzt (Seitenwechsel). Dabei sind sie jederzeit voneinander getrennt!
In den Hälften werden die zu vergesellschaftenden Mäuse abwechselnd untergebracht. Über mehrere Tage (falls notwendig länger) mehrmals täglich die Seiten wechseln. Sie dürfen sich dabei nicht begegnen oder direkten Kontakt haben. Durch den Wechsel kommt jede Maus immer wieder in das durch Geruchsmarken gekennzeichnete Revier der anderen Maus.
Ein kleines Terrarium / Aquarium eignet sich am Besten dazu (ein großes Terra eventuell verkleinern). In der Mitte ein Trenngitter (Holzrahmen doppelt mit Volierendraht bespannt) einbauen. In jeder Hälfte lediglich etwas Einstreu, Futter, Wasser, Sandbad, Papierstreifen und je eine Maus.
mehr Info: ❯ Trenngitter - Vergesellschaftungsbox bauen
Das vorhandene Terrarium ist also durch ein Gitter oder mit Draht in 2 Bereiche aufgeteilt. Die Tiere können so bereits Kontakt aufnehmen und sich beschnuppern. Hintergrund ist, die Mäuse sollen sich an die Duftmarken der anderen Mäuse gewöhnen und später als "normal" wahrnehmen. Du wirst beobachten, dass sie nach einem Wechsel zunächst ganz aufgeregt herum rennen und nervös schnuppern.
Erst wenn sich die Tiere für mehr als einen Tag am Gitter nicht mehr aggressiv verhalten und sich nicht mehr durch die andere Maus gestört fühlen, geht's weiter. Sind keine Aggressionen mehr zu beobachten, kann man mit dem zweiten Schritt der Vergesellschaftung beginnen. Voraussetzung:
- keine Nervosität nach dem Seitenwechsel
- schlafen im Nest der anderen Maus
- kein aggressives Verhalten am Trenngitter
Nichts überhasten und viel Geduld haben! Jeder fehlgeschlagene Versuch macht es schwieriger. Speziell bei älteren Rennmäusen sollte man sich Zeit nehmen, sonst wäre ein Misslingen beinahe vorprogrammiert. Diese erste Phase wird also mehrere Tage und kann bis zu 3 Wochen dauern.

Der zweite Schritt der Vergesellschaftung läuft ab wie die 'Kleinraum-Methode'. Nun versucht man die Rennmäuse auf kleinstem Raum, z.B. in einem Schuhkarton zusammen zu bringen.
Die Aufregung wegen dem neuen Umfeld wird groß sein und man hofft, dass sie sich mit der unbekannten Umgebung und nicht nur mit der wenig vertrauten Maus beschäftigen. Wenn das ohne Angriffsverhalten abläuft, sollte man die Mäuse wieder trennen.

Dieser Vorgang sollte jeweils nur ganz kurze Zeit dauern und häufiger wiederholt werden! Beobachte die Tiere genau und trenne sie bei Alarmzeichen sofort. Es darf nicht zu einer Beißerei kommen, die dazu führen könnte, dass man den gesamten Vorgang der Vergesellschaftung von vorne starten muss.

Möchtest Du den dritten Schritt wagen, solltest Du ausreichend Zeit haben. Ich kann nur dazu raten den letzten Schritt der Vergesellschaftung auf neutralem Boden oder in einem frisch gereinigten Terrarium einzuleiten. Das Terrarium sollte keine eigenen oder fremden Duftmarken aufweisen.
Die letzten Erfahrungen zeigen, dass es von Vorteil ist die Einrichtung auf ein Minimum zu reduzieren und unter Umständen die Grundfläche des Terrariums zu verkleinern. (Eine Seite des bisher abgeteilten Terrariums?)

Das bedeutet: Die alte Einstreu und Schlafhäuschen werden entfernt und das Terrarium ausgewaschen. Dazu das Terrarium mit Wasser (plus einem Tropfen Spülmittel auf je 5 Liter) reinigen. Man entfernt alle Versteckmöglichkeiten und Einrichtungsgegenstände. Erst mal lediglich neue Einstreu in das Terra geben.
Mit dem Austausch der Einstreu und genauso mit der Entnahme der Einrichtungsgegenstände unmittelbar vor der endgültigen Zusammenführung möchte man sämtliche Gerüche entfernen, die der Markierung des Reviers dienten.
Dann die Mäuse zusammenbringen und weiter beobachten. Beim ersten Anzeichen von drohenden Raufereien (siehe unten) sofort trennen. Warten, bevor man einen neuen Versuch startet.
- Handschuhe anziehen und deine Finger schonen
- Trenn-Pappe bereithalten
- Bei Alarmzeichen sofort trennen (Pappe zwischen schieben)
- Einen zusätzlichen Behälter in unmittelbarer Nähe bereithalten
Wenn es friedlich zugeht kann man frische Papierstreifen hingeben und warten, ob die Mäuse gemeinsam schlafen werden. Während der gesamten Zeit bis zum Schlafen müssen die Mäuse beobachtet werden!
Erst später, frühestens in der nächsten Wachphase, kann man nach und nach den Bewegungsraum erweitern. Wenn sie sich weiterhin friedlich verhalten, kann man nach einigen Tagen schrittweise die (abgewaschenen) Einrichtungsgegenstände hineinstellen.
⏶ Fotos Trenngitter
Fotos: Hier habe ich mein Terrarium mit Draht in zwei Hälften unterteilt. Zur Stabilisierung habe ich den Draht seitlich an eine Holzleiste getackert.
![]() linke Hälfte |
![]() rechte Hälfte |
⏶ Alarmzeichen - Zuerst ist noch alles in Ordnung!
Wenn zwei Mäuse nebeneinander verharrend abwartend dasitzen (Kopf neben dem Hinterleib der Anderen), kann man in Kürze Beißereien erwarten. Meist bleiben dann nur wenige Sekunden noch rechtzeitig einzugreifen. Ich versuche dann eine Pappe zwischen die Kontrahenten zu schieben.
Wenn sie lediglich balgen, am Hinterteil schnüffeln oder aufgerichtet "boxen" ist das noch kein Alarmzeichen sondern ein erster Versuch die Rangordnung zu klären. Wenn sich bei einer am Boden sitzenden Rennmaus der Schwanz anspannt und leicht aufrichtet ist das ein Alarmzeichen.
⏶ Vergesellschaftungs-Box
Ich habe eine Vergesellschaftungs-Box gebaut, die sich für beide Methoden eignet. Mit Hilfe eines verschiebbaren Trenngitters in einem kleinen Aquarium kann ich die Grundfläche in der Größe anpassen. So eignet sich die Box auch für die Kleinraum-Methode


Die Duftdrüse
An der Körperunterseite (also am Bauch) haben Mongolische Rennmäuse eine Duftdrüse. Bei jüngeren Mäusen ist die Duftdrüse nur undeutlich zu erkennen. Bei älteren Rennern ist die Duftdrüse sehr markant, weil das umgebende Fell vom Duftsekret dunkel eingefärbt ist. ❯ Duftdrüse und Markieren
⏶ ❯ Zwei Rennmaus-Gruppen vergesellschaften
Ich wolle 2 weitere Mäuse für mein Terrarium. Mir war bewusst, dass ein Vergesellschaftungsversuch nicht immer Erfolg hat und war darauf vorbereitet, die neuen Mäuse beim Misslingen des Versuchs in einem separaten Terrarium halten zu müssen.
⏶ ❯ Vergesellschaften von Rennmäusen
Das Eingewöhnen von Rennmäusen in eine bestehende Gruppe oder an eine andere Einzelmaus nennt man 'Vergesellschaften'. Der Versuch fremde Tiere aneinander zu gewöhnen hat nicht immer Erfolg!
⏶ ❯ Vergesellschaftung Kleinraum-Methode
Auf dieser Seite beschreibe ich die Vorgehensweise bei der Kleinraum-Methode zur Vergesellschaftung von Rennmäusen. Das Thema Vergesellschaftung habe ich der Übersichtlichkeit halber in mehrere Kapitel aufgeteilt.
⏶ ❯ Vergesellschaftungsbox bauen
Die Kleinraum- oder Transportbox-Methode kann man notfalls in einem kleinen Karton durchführen. Für die Trenngitter-Methode muss man schon etwas mehr Aufwand betreiben. Ich habe eine Box gebaut, die sich für beide Methoden eignet.
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Topic: Rennmaus, Wüstenrennmaus, Gerbils, Haustiere, Nagetiere, Tierhaltung