Sinnesorgane der Rennmaus
Wahrnehmungsfähigkeiten der mongolischen Rennmaus
Die großen Augen der Rennmäuse liegen weit oben, seitlich am Kopf und bieten ihnen ein großes Sehfeld von beinahe 360°. Typisch ist auch ein großes Mittelohr, charakteristisch für Arten, die aus Wüstenlandschaften und Steppen stammen. Das ermöglicht das Hören niedriger Frequenzen und sogar Geräusche wie der Flügelschlag von Eulen können wahrgenommen werden. Wie ihr seht, ist die Rennmaus für ein Leben in der Wildnis gut ausgerüstet.
Augen, Ohren und Tasthaare sind wichtige Sinnesorgane der Rennmaus. Die großen Augen, die weit oben seitlich am Kopf liegen, geben ihr ein großes Gesichtsfeld. Ihr großes Mittelohr ermöglicht das Hören von niedrigen Frequenzen (tiefe Töne) und die Tasthaare können sogar einen Luftzug registrieren.
Die Mongolische Rennmaus kann sich im Tagesablauf, bei der Futtersuche und bei der Umgehung von Hindernissen auf ihre gut ausgebildeten Sinne verlassen. Bei der Erkennung von Familienmitgliedern ist vor allem ihr Geruchssinn wichtig.
- Tastsinn
- Geruchssinn
- Geschmackssinn
- Gleichgewichtssinn
- Hörvermögen
- Sehvermögen
Tasthaare (Vibrissen) der Rennmaus
Die Tasthaare reagieren ganz empfindlich auf Berührung und können auch einen Luftzug registrieren.
In den Röhren und Tunneln ihres unterirdischen Gangsystems hilft der Wahrnehmungssinn der Tasthaare dabei, nirgendwo anzuecken. Diese 'Vibrissen' (wissenschaftlicher Ausdruck) haben einen speziellen Haarbalg mit einer Kapsel, in der zahlreiche freie Nervenenden liegen. So können
Wüstenrennmäuse sogar feinste Luftbewegungen mit ihren Tasthaaren spüren.
Auf dem Foto kann man die gut ausgebildeten Tasthaare der Wüstenrennmaus deutlich erkennen.
Vibrissen, auch Tast- oder Schnurrhaare genannt, sind spezielle Haare, die vielen Säugetieren zumeist im Gesicht wachsen. Sie sind dicker, fester und länger als gewöhnliche Haare. Vibrissen bieten den Tieren Vorteile sich im Dunkeln zurechtzufinden, Gefahren wahrzunehmen oder Nahrung aufzuspüren.
[Wikipedia] Vibrissen bestehen wie alle Haare aus leblosem Material, enthalten keine Nerven und wachsen ebenso nach. Im Unterschied zu anderen Haaren sind sie jedoch in einen speziellen Haarbalg (Follikel) eingebettet, der zwischen seiner äußeren und inneren Lage eine blutgefüllte Kapsel enthält, den sogenannten Blutsinus. In der Wand liegen zahlreiche freie Nervenenden. Wird ein Tasthaar berührt, biegt es sich und bewegt das Blut in der Kapsel zur Seite. Das Blut verstärkt die Bewegung und ermöglicht den Nerven an der Basis, selbst minimale Reize wahrzunehmen.
Sehvermögen der mongolischen Rennmaus
Rennmäuse können bei Tageslicht, Kunstlicht und auch im Dämmerungslicht gut sehen.
Sie reagieren allerdings eher auf Bewegungen bzw. Lichtwechsel / Schatten als auf das wirklich erkannte, wahrgenommene Objekt. Soweit mir bekannt ist, haben Rennmäuse ein nur geringes räumliches Sehen (3D), da sich die Sichtfelder der beiden Augen kaum überschneiden. Sie haben kein oder ein schlechtes farbliches Sehvermögen. Das bedeutet wohl, dass sie in Grautönen sehen, die Distanz / Entfernung aber nicht sicher feststellen können und gute Nachtsichtfähigkeiten haben. Eine schnelle Bewegung oder plötzlich einfallender Schatten wird allerdings gut wahrgenommen und löst in der Regel eine Fluchtreaktion aus.
[Wikipedia] Der Gesichtssinn der Mongolischen Rennmaus ist an ihr Fluchtverhalten angepasst. Das Blickfeld der Augen beträgt fast 360 Grad und die Gesichtsfelder überschneiden sich nur wenig, sodass räumliches Sehen kaum möglich ist. Da nur wenige Zapfen vorhanden sind, ist die Farbwahrnehmung eingeschränkt, die zahlreichen Stäbchen ermöglichen dagegen gutes Nachtsehen.
Schlechtes 3D-Sehen - Unfallgefahr
Durch das wenig ausgeprägte 3D-Sehen kann eine Rennmaus Entfernungen, also auch Höhenunterschiede schlecht einschätzen. Der nur scheinbar wagemutige Sprung von der Tischkante wird mit einer Überraschung für die Maus (und hoffentlich nicht mit einem gebrochenen Beinchen) enden.
Rennmäuse haben wegen der oben angeführten Gründe nicht wirklich ein Gefühl für die Höhe. Dazu wäre eine bessere Entfernungswahrnehmung / 3D-Sehfähigkeit notwendig. Ein Instinkt für diese Gefahr ist (erfahrungsgemäß) vorhanden. Meine Renner sind schon mal aus 1 m Höhe heruntergesprungen. Das ist gefährlich, ging aber bisher noch gut aus.
Innerhalb des Terrariums Höhenunterschiede von 20 cm zu überwinden sollte aber gefahrlos möglich sein, wenn nicht spitze Einrichtungsgegenstände im Weg sind. Offenbar mögen sie solche Sprünge! Meine angebotene Treppe oder Rampe benutzen sie nicht und springen lieber.
Hörvermögen der Rennmaus
Das Hörvermögen der Rennmäuse ist sehr gut entwickelt.
Das große Mittelohr ist typisch für Tiere, die in Wüstenlandschaften leben. Es ermöglicht das Hören im Niedrigfrequenzbereich und sogar Geräusche wie der Flügelschlag von Raubvögeln kann wahrgenommen werden.
Sicher hast du schon die leisen "Fieptöne" gehört, die sie benutzen, sich untereinander zu verständigen. Diese Signale haben eine sehr hohe Frequenz und liegen am Rand des menschlichen Wahrnehmungs- bzw. Hörvermögens. Wir Menschen können diese Töne nur sehr schwach hören. Altere Menschen hören so hohe Töne kaum noch oder überhaupt nicht mehr.
Der Hörsinn der Rennmaus ist auf Schall mit Frequenzen zwischen 100 Hertz und 60 Kilohertz (60 000 Hertz) eingestellt. Vergleich: Der Hörsinn des Menschen liegt (altersabhängig) zwischen 40 Hertz und 17 000 Hertz. Lautstärken über 50 dB sind für Mäuse störend. Der schlimme Ton eines Rauchmelders hat eine Lautstärke vom 113 dB bei einem Meter Abstand. Beachte in diesem Zusammenhang auch den Beitrag über Klingeltöne der Mobiltelefone, bei denen Rennmäuse ganz erschreckt in ihr Versteck huschen.
Wahrnehmung von Trittschall
Trittschall sind Vibrationen, die über den Untergrund übertragen werden.
Ich möchte auf eine weitere Wahrnehmung von Schall aufmerksam machen. Ihr kennt alle das "Trommeln" der Rennmäuse bei Gefahr. Wir Menschen nennen diese Signalübertragung 'Trittschall', die Vibrationen, die über den Untergrund übertragen werden.
Auf genau dieses Prinzip basiert die Alarmierung anderer Sippenmitglieder bei Gefahr. Durch sehr schnelles Stampfen / Trampeln mit den Hinterfüßen (ich nenne das Trommeln) erzeugen sie klopfende Geräusche, die als Schallwellen und Vibrationen über den Untergrund oder den Erdboden weitergeleitet werden.
Die Vibration wird von anderen Mäusen wahrgenommen, als Alarm gedeutet und oft flitzen sie sofort in ein Versteck. Wir Menschen sind weniger sensibel, kennen den Trittschall aber als Geräusche z.B. aus dem Treppenhaus oder vergleichbarer von Baustellen. Wird dort ein pneumatischer Stampfer oder Rüttler zum Verdichten von Sand oder Streugut benutzt, kann man das oft 50 m entfernt noch spüren. Sind dir diese Vibrationen auch während des Schleudergangs einer Waschmaschine son mal aufgefallen?
Geruchssinn der mongolischen Rennmaus
Wüstenrennmäuse haben eine feine Nase.
Ein wichtiger Wahrnehmungssinn der Rennmaus ist ihr gut entwickelter Geruchssinn. Er dient vor allem bei der Nahrungssuche, der Orientierung und Erkennung von Mitgliedern der eigenen "Sippe", ihrer Familiengruppe. Jede Rennmaus hat ihren eigenen Geruch, der für andere Mitglieder unverwechselbar ist.
Dieser Duft wird von der Duftdrüse (Ventraldrüse) an der Bauchmitte abgesondert. Rechts auf dem Foto gut zu sehen. Die Duftdrüse produziert ein Sekret mit einem für jede einzelne Maus einzigartigen Duft.
Gleichgewichtssinn der Rennmaus
Die Informationen aus dem Innenohr werden im Gehirn verarbeitet
Der Gleichgewichtssinn der Rennmaus sitzt wie beim Menschen im Innenohr. Er dient zur Feststellung der Körperhaltung und Orientierung im Raum und setzt sich aus mehreren Einzelsinnen zusammen. Mehrere Informationen werden im Gehirn verarbeitet:
- Die Richtung der Gravitation
(Erdanziehung) - wo ist unten?
- Die Richtung der Beschleunigung
Bewegungsrichtung wird bestimmt.
- Die visuelle Wahrnehmung über das Sehorgan
Orientierung im Raum
- Der Tastsinn spielt auch eine Rolle
Unterstützt von ihrem langen Schwanz und den großen Hinterfüßen kann sie so die Balance halten und aufrecht stehen ohne zu kippen.
Geschmackssinn der Rennmaus
Ich habe keine Ahnung - Möglicherweise ist sie ja Feinschmecker
Über den Geschmackssinn weiß ich noch nicht allzu viel. Bevor ich hier Halbwahrheiten verbreite, möchte ich mich erst einmal kundig machen.
Was alltagssprachlich als "Geschmack" bezeichnet wird, ist ein Zusammenspiel des Geschmacks- und Geruchssinns. Beim Menschen werden sie mit Geschmacksrezeptoren wahrgenommen, die vorwiegend auf der Zunge liegen.
Bisher habe ich keine Informationen zu Geschmacksrezeptoren der Rennmaus gefunden.
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