Draht - Gitter - Lochplatten

Wer selbst ein Terrarium bauen möchte, plant sein Vorhaben gründlich und recherchiert welche Materialien verwendet werden sollen. Ähnlich wie bei den Holzwerkstoffen wird man sich überlegen, Plexiglas, Draht, Gitter oder Lochplatten für Front und Deckel einzusetzen. Wahrscheinlich wird es eine Kombination werden. Obwohl ein Terrarium ein stabiler, viereckiger Kasten ist (man könnte auch einen Hängeschrank umbauen), möchte man die Stabilität durch Türen und Lüftung nicht verlieren. Aufgeschraubtes Plexiglas oder auch Lochblech erhöht die Steifigkeit.

In erster Linie möchte man seine Rennmäuse beobachten können. Diese Bedingung würde also auch eine Glasplatte erfüllen. Die Auswahl des Werkstoffes ist allerdings auch von anderen Eigenschaften abhängig. Luftdurchlässigkeit, Bruchsicherheit, Verarbeitung, Gewicht oder erforderliche Stabilität. Für Front oder Außenwand eignet sich ein Drahtgitter, eine Glasscheibe oder eine Plexiglasplatte, als fester Einbau, als Tür oder als Schiebetür. Natürlich sind Kombinationen Drahtgitter / Plexiglas möglich. Lochbleche wird man wohl kaum verwenden. Die wiederum sind für Lüftungsöffnungen oder als Abdeckplatte eines Aquariums hervorragend geeignet.

Volierendraht wird im Baumarkt nur in Rollen angeboten. Die Rollen haben weit mehr Draht als man für ein Terrarium benötigt. Im Agrarhandel und auch im Internet kann man Meterware bestellen. Die Preise ändern sich natürlich, für 1 laufenden Meter Draht von 1 m Höhe zahlte man ca. 5 Euro. (www.zooversandhaus-jung.de)

Für eine Abdeckung wird häufig sogenannter 'Kükendraht' verwendet, der eine Gitterweite von 1 cm hat und gegen Korrosion geschützt ist. Den Draht habe ich im Agrarhandel bekommen. Anders als im Baumarkt, musste ich nicht eine ganze Rolle einkaufen, sondern konnte ein passendes Stück abschneiden lassen.

Volierendraht ist in unterschiedlichen Maschenweiten erhältlich. Der verwendete Draht sollte eine Maschenweite von 1 cm haben. Engere Abstände beeinflussen die Durchsicht, besonders wenn der Draht verzinkt ist und das Licht reflektiert wird. Akzeptabel ist ein Abstand von 8 mm bis 13 mm. Für Trenngitter ist ein Abstand von 8 bis 10 mm ideal.

Der Draht lässt sich gut verarbeiten, biegen und schneiden. Zum Schneiden nimmt man eine Drahtschere oder einen Seitenschneider, notfalls auch eine kräftige Haushaltsschere. Er kann genagelt oder getackert werden. Scharfe Drahtenden sollten entgratet, abgeklebt oder mit einer Leiste abgedeckt werden.

Volierendraht ist nicht nur als verzinkter Draht erhältlich. Wie ich oben bereits erwähnte, ist bei verzinktem (silberfarbenem) Draht, besonders wenn er sehr engmaschig ist, die Durchsicht wegen der Reflexion nicht immer ideal.

Falls man sich deswegen für einen Draht mit farbigem Überzug in Schwarz oder Grün entscheidet, sollte man prüfen, ob der Überzug hart (pulverbeschichtet) oder weich (meist Tauchlack) ist. Der farbige Korrosionsschutz sollte nicht abgenagt werden können.

Die beste Lösung ist Drahtgeflecht, allerdings ist es nicht überall erhältlich und recht teuer. Das starke Geflecht aus gehärtetem Draht, mit geringerem Gitterabstand, wird als Insektenschutz verwendet und kann mechanisch stärker beansprucht werden. Das Drahtgeflecht ist nicht verschweißt, sondern gewoben.

Das Edelstahl-Drahtgewebe aus V2A Edelstahl ist stabil, flexibel, verbissfest, witterungsbeständig und rostfrei. In der Produktbezeichnung wird Maschenweite und Drahtstärke mit der Bezeichnung "Mesh" angegeben. Zum Beispiel hat ein Geflecht mit 8 mm Maschenweite und 1 mm Drahtstärke die Bezeichnung "2,8 Mesh". Die Kosten liegen bei ca. 30 Euro / m².

Lochbleche gibt es im Baumarkt oft in passender Größe. Im Versandhandel wird ein Zuschnitt nach Bedarf, mit eigenen Maßvorgaben angeboten. Der Zuschnitt einer Metall-Lochplatte ist etwas aufwändiger. Eine Metallsäge oder Stichsäge mit Sägeblatt für Metall wird benötigt.

Mit ein wenig Glück bekommst du aber eine Platte, die von der Größe her annähernd passt. Sie darf (und soll) z.B. für eine Abdeckplatte eines Aquariums, ein bisschen überstehen. Metall-Lochplatten gibt es in unterschiedlichen Stanzungen und Abmessungen aus Eisenblech oder Aluminium.

Lochblech Abdeckung Aquarium

Streckmetall ist ein Blech, das mit Schnitten versehen und anschließend auseinandergezogen (gestreckt) wird. An den Schnittstellen entsteht beim Strecken ein rautenförmiges Loch. Solche Metallgitter, mit der auf dem Foto sichtbaren Struktur, sollte man nicht verwenden. Die trapezförmigen Gitterspalten, die durch Strecken des Metalls erzeugt wurden, haben spitz zulaufende Öffnungen. Die sind für Rennmäuse gefährlich und bergen eine hohe Verletzungsgefahr! Krallen und Füße können abgeschnitten werden.

Eine Alternative zum Volierendraht oder zum Lochblech sind gelochte MDF-Lochplatten und HDF-Lochplatten. Die Platten mit runden Stanzungen werden im Möbelbau und für Werkzeugwände verwendet. Platten für Heizungsverkleidungen und für den Akustikbau haben andere Stanzungen. Anbieter liefern alle möglichen Lochgrößen, Muster und sogar Ornamente. Im Baumarkt gibt es solche Platten als Zuschnitt. Die dünnen MDF-Platten kennt man alle als 'schwabblige' Rückwände in Kleiderschränken.

Eine weitere Alternative zum Lochblech für die Abdeckplatte oben sind gelochte MDF- und HDF-Lochplatten, wie sie in Möbelhäusern als Pinnwand angeboten werden. Die Platten sind in brauchbarer Größe verfügbar und werden in verschiedenen Farben verkauft. Abhängig von der Größe liegen die Preise zwischen 15 und 50 Euro.

Ähnlich perforierte Platten aus Metall, zum Aufhängen von Werkzeugen, werden in den Baumärkten angeboten.

Eine Alternative zum Volierendraht oder zum Lochblech für die Abdeckplatte oben sind Lochplatten, wie sie im Ladenbau eingesetzt werden. Die Platten werden als Dekoständer verwendet. Metallhaken werden in diese Platten eingehakt und Packungen mit passenden Aussparungen können daran aufgereiht werden. Die Platten eignen sich als Abdeckplatte für ein Aquarium, da sie aus Metall hergestellt werden und das notwendige Eigengewicht haben. Ähnliche Platten werden für Werkzeugwände verwendet.

Gitter und Lochbleche für die verschiedensten Anwendungen, in genauso vielen unterschiedlichen Abmessungen, gibt's im Baumarkt. Solche Lüftungsbleche werden in Küchen (Zuluft für Kühlgeräte), zur Raumbelüftung (z.B. Badezimmertür, Abstellraum), für Kamine, aber auch bei Verkleidungen von Heizkörpern eingesetzt. Lüftungsgitter aus Kunststoff (findet man z.B. in der Fußleiste am Kühlschrank) könnte man ebenso verwenden. Für die Be- und Entlüftung geeignet wären auch kleinere Lüftungsgitter für Abzugshauben (oft rund mit 10 cm Durchmesser).

Die beste Durchsicht ohne störende Leisten für Türen oder Drahtgitter hätte man mit einer Front aus einer Plexiglasscheibe. Die Scheibe wird von U-Schienen gehalten oder fest verschraubt.

Für den Zugriff erhält das Terrarium eine seitliche Öffnung oder eine Auflage oben, die man aus Lochblech fertigen kann.

Der Einbau von Schiebetüren wäre auch eine Option. Zwei Plexiglas- oder Glasscheiben, die sich in der Breite überlappen und von U-Schienen geführt werden.

Wenn man einen Bauplan mit einer Stückliste für die benötigten Platten erstellt, kann man die Platten im Baumarkt gleich auf Maß zuschneiden lassen. Dazu ist es allerdings notwendig, dass man die dort verfügbaren Dicken der Platten berücksichtigt.

Klar: Wenn man davon ausgeht 10 mm dicke Holzplatten zu verarbeiten und im Baumarkt ist lediglich 14 mm dickes Material verfügbar, stimmen die Zuschnitte nicht mehr. Ich empfehle daher sich vorab zu erkundigen, denn die Teilstücke sollen ja auch passen.